ProjekteGolfplätzeProjektbeispiel 4

 

Neubau einer 9-Löcher-Golfanlage mit 3 Kurzbahnen im Westen von München

Die Konzeption dieses Golfplatzes umfasst 9 Löcher mit 2.860 m Gesamtlänge (Par 35), großzügige Übungseinrichtungen mit diversen Putting- und Chipping-Grüns, eine beidseitig zu spielende Driving Range mit 90 Plätzen und 280 m Länge sowie einen 3-Löcher-Kurzplatz. Das Plangebiet umfasst etwa 50 ha und ist damit überdurchschnittlich groß im Vergleich zu den meisten anderen 9-Löcher-Golfplätzen.

Sämtliche Gebäude, die Zufahrt und Stellplätze werden neu errichtet und auch die komplette Ver-und Entsorgung musste geschaffen werden, da der Standort völlig unerschlossen war, was sich mit seiner Geschichte erklärt:
Bis 1949 war das Gelände nämlich Hausmülldeponie von München. Seit dieser Zeit wurde das Gelände kaum genutzt, da ein Anbau von Nahrungsmitteln aufgrund der Belastung des Untergrundes nicht möglich war.


 

 

 

Bauleitplanung und Landschaftspflegerischer Begleitplan für den Golfplatz

Der bestehende Flächennutzungsplan musste geändert werden, um den Golfplatz zu ermöglichen. Parallel dazu wurde der Bebauungsplan aufgestellt. Die Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt wurden im Rahmen eines Landschaftspflegerischen Begleitplanes - bestehend aus der Bestandsaufnahme von Fauna und Flora und dem Maßnahmenplan untersucht. Des weiteren wurde das Projekt einer Artenschutzrechtlichen Prüfung unterzogen und der Umweltbericht erarbeitet.

Normalerweise werden die zur Modellierung eines Golfplatzes notwendigen Bodenmengen durch Aushub von Boden (z.B. aus den späteren Teichen etc.) vor Ort gewonnen. Dies war wegen der Belastungen des Untergrundes (Hausmülldeponie) in diesem Fall jedoch nicht möglich. Im Gegenteil musste das gesamte Gelände mit einer mindestens 50 cm dicken Erdschicht abgedeckt werden. Allein hierfür werden rund 115.000 Kubikmeter Boden benötigt. Erst oberhalb dieser Mindestabdeckung können die eigentlichen "Golfmodellierungen" durch weitere Bodenaufschüttung entstehen, was weitere 220.000 Kubikmeter Boden erfordert.

Die Gesamtmenge von etwa 335.000 Kubikmetern entspricht 28.000 Sattelzügen - also 56.000 Hin-und Rückfahrten. Diese Zahlen erklären auch, dass die Frage der Verkehrsbelastung während der Bauzeit in der politischen Beratung und bei den Bürgern kontrovers diskutiert wurde. Es mussten also Regelungen gefunden werden, die Anfuhr des Bodens bürger- und umweltverträglich abzuwickeln. Hierfür wurden spezielle Gutachten zur Verkehrsbelastung während der Bau- und späteren Betriebszeit beauftragt und auch der Bodeneinbau selbst wurde zur Minimierung der Staubbelastung im Detail geregelt.


 

 

 

 

 

Bauantrag, Bepflanzung/Aufforstung und Wasserecht

Nach Ende der Bauleitplanung wurde die Baugenehmigung rasch erteilt, da alle wichtigen Punkte bereits vorab mit den verschiedenen Behörden geklärt worden waren. So konnten die notwendigen Rodungsmaßnahmen bereits frühzeitig in Angriff genommen werden.

Auch die Ersatzaufforstung, die wegen der unumgänglichen Beseitigung von zwei jungen Waldbeständen notwendig war, wurde ebenso wie der Bau des Golfelemente zügig genehmigt.

Wie die Aufforstungen von Wald wird auch die Inanspruchnahme von Feldhecken durch neue Anpflanzungen innerhalb des Golfplatzgeländes ausgeglichen. Die Grundsätze hierfür wurden bereits im Bebauungsplan festgelegt, so dass beim Bauantrag nur noch die Details zu klären waren.

 

Wasserrechtliche Genehmigungen

Die Wasserbeschaffung zur Beregnung der Golfflächen konnte mit einem Brunnen abgesichert werden, der - erneut wegen des Untergrundes aus Hausmüll - etwas außerhalb des eigentlichen Golfplatzes gebohrt wurde.

Weitere Genehmigungen nach Wasserrecht wurden im Rahmen von Plangenehmigungsverfahren für den großen Beregungsteich und die Versickerungsmulden eingeholt.


 

 

 

 
Stellplätze und Gebäudeumfeld

Das Clubhaus symbolisiert mit seiner Kreisform den Golfball, neben dem der Parkplatz sozusagen als 3-eckige Fahne das Thema vervollständigt.

Die Anordnung in Form eines Dreiecks, dessen Spitze auf das Clubhaus zielt, ergab sich logisch durch Gebäudestellung und Straßenanbindung und führt die Besucher zielsicher zum Haupteingang. Durch das 3-eckige Putting-Grün vor dem Clubhaus wird ein Fußweg geführt, der gleichzeitig die Spiegelachse des Parkplatzes bildet.

Vor dem Clubhaus liegt ein großzügiger Vorplatz mit Umgang zur Terrasse, die - zwischen den beiden Abschlaggebäuden und dem Clubhaus platziert - den Ausblick auf Driving Range, Putting- und Chipping-Grüns genießen lässt. Da das Clubhaus auf einer (aufgeschütteten) Anhöhe liegt, ist der Blick auf den Golfplatz in alle Richtungen möglich.

Die Stellplätze verteilen sich auf 120 fest ausgebaute und weitere 40 Reservestellplätze. Die Fahrgassen werden asphaltiert, während die eigentlichen Einstellbuchten auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde mit sogenanntem Drain-/Sickerpflaster befestigt werden.