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Schulgarten

Vor dem eigentlichen Bau des neuen Schulgartens waren umfangreiche Aufräumarbeiten notwendig. Kaputte Platten- und Pflasterflächen mussten aufgenommen werden. Besonders die in den 70er beliebten giftigen Bahnschwellen belasten Böden und Grundwasser und müssen heute teuer entsorgt werden. Hier waren die Bahnschwellen als Bodenbelag großflächig eingesetzt worden und wurden sorgfältig von anderem Abbruch getrennt.

Gemeinsam mit den Biologie- und Technik-Lehrern wurde das "Programm" des neuen Schulgartens erarbeitet.

Die Wunschliste war lang, konnte aber fast komplett umgesetzt werden.

Für den Außenunterricht wurde ein Grünes Klassenzimmer gebaut, das Unterricht im Freien ermöglicht und in den Schulgarten integriert wurde. Es hat 30 Sitzplätze in zwei Ebenen und wurde mit den selben Sitzen bestückt, die auch auf den Pausenhöfen und Tribünen verwendet wurden.

Für "learning by doing" wurde ein Gerätehaus benötigt, um Schubkarren, Schaufeln und anderes Werkzeug unterbringen zu können. Hierfür stellten wir ein eigentlich als Garagenanbau angebotenes Fertigteil im Schulgarten auf, das mit einer extensiven Dachbegrünung ausgestattet ist und für diesen Einsatzzweck modifiziert wurde. Das Fertigteil hat nur eine normale Tür und erhielt schon bei der Fertigung die notwendigen Aussparungen, um verschiedene Strom- und Regenwasser-Leitungen anschließen zu können.

Neben dem Gerätehaus wurde eine Zisterne für die Bewässerung des Schulgartens eingebaut, in die die geklinkerten Wege- und Platzflächen entwässern. Im Technikunterricht werden die Schüler lernen, mit Sonnenenergie als Energieträger die Wasserpumpen zur Bewässerung anzutreiben. Die Steuerung hierfür wird auch in das Gerätehaus eingebaut.

Auch die Kaskadenbecken werden mit an den Wasserkreislauf angeschlossen. Ihr Überlauf führt in die Zisterne und die Einspeisung des Wassers im obersten Becken erfolgt ebenfalls über eine Pumpe mit Fotovoltaik als "Antrieb". Die Becken wurden lediglich eingebaut und mit einer Beton- und Kiesfüllung beschwert. Ihr Umfeld sollen die Schüler im Unterricht noch mit Steinen und Pflanzen weiter gestalten. Die Wassertiefe wurde mit der Füllung auf 10 cm begrenzt, da der Schulgarten auch vom benachbarten Kindergarten mit genutzt wird und daher mehr als 10 cm Wasser nicht zulässig sind. Gleichzeitig verhindert die Füllung, dass die relativ leichten Becken angehoben und gestohlen werden können.

Die Bepflanzung des Schulgartens erfolgte vorwiegend mit Gehölzen, die z.B. im Biologie-Unterricht angesprochen werden: Obstbäume und -sträucher, ein großer Gingko und etliche Kletterpflanzen wurden gesetzt. Ein Teil der Wiese wurde mit Sand abgemagert und ein anderer Teil des Schulgartens besteht aus einer dicken Schotterschicht als besonders trockenes und nähstoffarmes Substrat für besondere Vegetationsformen.

Auf dem Wunschzettel stand auch eine Kräuterspirale, die als besonderes Gestaltungselement aus Granitpflaster aufgebaut wurde und im Unterricht noch bepflanzt und gepflegt werden soll.

20 Saatbeetkästen und 2 Pikiertische runden die Ausstattung des Schulgartens ab.