ProjekteFreiraumplanungSchulhöfe II

 

Pausenhof-Ost

Der Hauptaspekt bei der Neuplanung dieses Teils des Schulgeländes war die große Tribüne mit 160 Sitzplätzen. Hier finden Veranstaltungen der Musikschule ebenso statt wie Schüler-Theater. Die vorgefundene Topografie erlaubte es, ohne größere Erdbewegungen eine Tribüne zu planen, die sich mit den vier Sitz-Ebenen gut in das Gelände einfügt und mit zwei Außen- und einer Mitteltreppe erschlossen ist. Die Neigung gewährt von allen Plätzen aus gute Sicht auf die Akteure.

Die Sitzebenen und Stufen wurden mit Klinker belegt. Als Sitze wurden die selben Drahtgittersitze ausgewählt, die auch an anderen Stellen der Schule eingesetzt werden - hier allerdings in schwarz. Auf der Tribüne wurden sie jedoch nicht auf Massivbetonquader, sondern auf die schmalen Kopfseiten der L-Steine montiert. Um die notwendige Festigkeit der Schrauben zu erreichen, wurden besondere Schwerlastdübel eingesetzt, die mit 2-Komponenten-Kleber im Beton verankert sind.

Als einigermaßen probates Mittel gegen Diebstahl haben wir übrigens sämtliche Sitze, Fahrradständer, die Fußballtore etc. zusätzlich mit sogenannten Abreißmuttern gesichert.

Andere Teilbereiche des östlichen Pausenhofes wurden zu einer "Tischtennisecke", und einem "Sportbereich" aufgewertet. Die Auswahl dieser Elemente geht auf eine Befragung der Schüler zurück, die sich auch zwei Outdoor-Kraftmaschinen gewünscht hatten.

Ein beliebter Treffpunkt in der Pause sind inzwischen die beiden Wackelbalken.

Entlang des Schulgebäudes und vom Verwaltungstrakt und dem Lehrerzimmer aus einzusehen wurden neue funkionale Fahrradständer eingeplant, die standfesten Halt für die Fahrräder und eine gute Anbringung der Fahrrad-Schlösser gewährleisten.

Die 75 Doppelparker sind in Streifenfundamente, die unter dem Pflaster liegen, eingeschraubt. Auch hier wieder die Befestigung mit den obligatorischen Klebeankern und der Diebstahlsicherung mit Abreißmuttern. Ein hoher Aufwand, der sich aber hoffentlich durch lange Lebensdauer "auszahlen" wird.

Zur Auflockerung der Betonflächen der Pausenhöfe wurden farbig glasierte Klinker (100/100/52 mm) in 10 verschienden Farben angefertigt. Die Steine wurden in die vorhandenen Pflasterbänder "eingestreut". Den obligatorischen Test der Rutschsicherheit des Sicherheitsbeauftragten hatten sie überstanden, bevor die Bestellung raus ging. Dabei spielte auch eine Rolle, dass die Steine nicht flächig, sondern als Einzelsteine eingebaut wurden.

Ein besonderes Highlight im Pausenhof-Ost sind die beiden "Light- and Sound-Anlagen", die unter einem überdachten Teil des Hofes eingebaut wurden.

Sie bestehen jeweils aus einem Anschlußkästchen aus Edelstahl, in dem Multi-Media-Handys oder mp3-Player angeschlossen werden können. (Die Anschlußkabel müssen die Schüler selbst mitbringen,)

Die Kästen sind mit einer Verstärkereinheit und einer Lichtorgel über Kabel verbunden, die sicher im Schulgebäude untergebracht sind. In die abgehängten Decken des Pausenhofes sind pro Anlage 20 bunte Niedervolt-Strahler und 4 Außenlautsprecher installiert, die die von den Schülern eingespeiste Musik wieder geben.

Die Verstärker wurden einmalig auf einen Maximal-Pegel eingestellt, damit die Schüler auch bei "Vollgas" auf ihrem Handy oder Player nicht übertreiben können. Zugang zu den Verstärkern haben nur die Lehrer und Hausmeister.

Die Anlagen werden mit den selben Handsendern ein- und ausgeschaltet, die auch für die Tore des Schulgeländes verwendet werden. Dadurch brauchen die jeweils aufsichtsführenden Lehrer zu Beginn der großen Pause nur am Anschlußkästchen auf ihrem Weg zum nächsten Tor vorbeigehen und mit dem Handsender die Light- and Sound-Anlagen freischalten. Mit dem Impuls des Handsenders wird auch der kleine Anschluß-Kasten entriegelt und die Anschlußbuchse freigegeben.

Am Ende der großen Pause betätigt der Lehrer erneut den Handsender und schaltet damit die Anlage komplett ab. Lediglich das Anschlußkästchen muss von Hand zugedrückt werden und ist dann auch sicher verriegelt.

Die Deckenlautsprecher wurden sicherheitshalber hinter Lochblenden aus Edelstahl "versteckt". Die Leuchten der Lichtorgel sind mit ganz normalen bunten Strahlern bestückt, die notfalls preiswert zu ersetzen sind.

Die beiden Light- and Sound-Anlagen sind 40 m voneinander entfernt, so dass sie sich nicht gegenseitig ins musikalische "Gehege" kommen.

Da eine solche Anlage nicht "in einem Stück" zu kaufen war, wurde sie in enger Zusammenarbeit mit Elektronik-Spezialisten entwickelt und als Sonderanfertigung eingebaut.